In Zeiten des zurzeit anhaltenden Baubooms fällt es manchem Bauunternehmer schwer, sich auf die für ihn wichtigsten Themen zu konzentrieren und dabei die Übersicht zu behalten. Zu groß ist die Versuchung, trotz absolut bestehender Vollauslastung zusätzlich Aufträge anzunehmen, die einer geordneten Bearbeitung dann nicht zugeführt werden können.

Kurzfristiger Erfolg kann mittelfristig zu erheblichen Problemen führen
Das ist aus Unternehmersicht zunächst verständlich. Es kann aber mittelfristig zu erheblichen Belastungen in der Ausführung und damit zu Qualitäts- und späteren Imageproblemen in der Zukunft führen, die meistens lange nachhallen. Wenn Bauaufträge nicht mehr im Routineablauf abgearbeitet werden können, leidet nicht nur die Kundenzufriedenheit. Bauunternehmen riskieren, dass ihre verantwortlichen Mitarbeiter, in diesem Fall besonders die Bauleiter, sich in Richtung eines Burnouts bewegen.

Mit jedem Mitarbeiter, der ausfällt, geht wichtiges und spezifisches Know-how verloren
Störungen der Routinen wirken sich nämlich auf Dauer negativ auf die Motivation der betroffenen Mitarbeiter und damit auf das Betriebsklima aus. Trotz gut laufender Umsätze wünschen diese sich geregelte Abläufe mit mängelfreier Bauausführung und zufriedenen Kunden zurück. Ohne Gegensteuerung besteht in solchen Situationen die Gefahr, gut ausgebildete und Ablauf-sichere Mitarbeiter zu verlieren. Das wiederum kann nicht im Sinne des Bauunternehmers sein.
Kundenorientierung vor Gewinnmaximierung
Dann ist es an der Zeit, die Prioritäten wieder in die richtige Reihenfolge zu setzen. Wenn das Bauunternehmen seinem Ruf als Qualitätsanbieter gerecht werden will, muss die kundenorientierte Philosophie dauerhaft erste Priorität genießen. Das wirkt sich sofort auf die Identität und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus.
Mitarbeiterbindung und Fachkräftegewinnung
Wenn einem Bauunternehmer Stabilität im Mannschaftsgefüge wichtig ist, sollte er auch hier klare Prioritäten setzen und seine Mitarbeiter besser in den Planungsprozess einbeziehen. Dazu gehört, deren Auslastung im Einzelfall auf ein langfristig verträgliches Maß herunterzufahren. Dann nimmt der diese aus der Gefahrenzone heraus und kann sie stärker an sein Unternehmen binden. Dadurch sinkt die Fluktuationsgefahr.

Abwerbeversuche von Mitbewerbern oder Headhuntern auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können erfolgreich abgewehrt, und neue Fachkräfte gewonnen und nachhaltig an das Bauunternehmen gebunden werden.
Meerbusch, im Januar 2019
Theo van der Burgt
Geschäftsführer BAUHERRENreport GmbH